Heute sind wir etwas früher aufgestanden, um den zweiten Teil unseres Besuchsberichts für den INOSOFT WeeklyTalk aufzuzeichnen. Ein guter Platz war schnell gefunden und nach gut 30 Minuten war die Aufnahme im Kasten.
Auch am letzten Tat der re:publica ist es weiterhin voll, wenngleich sich die Reihen etwas ausgedünnt haben.
Wer wird erwartet? Scholz, Habeck?
Nein, Bastian Schweinsteiger. Und ich habe Fragen, lieber Mark:
Dann eine der interessantesten Sessions: "Frau, Leben, Freiheit / Jin, Jiyan, Azadî", Panel zur Lage im Iran mit Natalie Amiri und Gilda Sahebi, sehr gut moderiert von Tilo Jung.
Anschließend mein Highlight des Tages: Gespräch zwischen Johnny Haeusler (re:publica Gründer) und Robert Habeck. Es heißt ja, Habeck sei handwerklich nicht besonders gut, aber ein guter Kommunikator ist er zweifelsfrei. Während Lindner den Saal eher gegen sich hatte, war es für Habeck ein Heimspiel.
Zwei Habeck-Zitate: "Faktenbasierte, ruhige Politik ist immer im Nachteil. Der Populismus will keinen Erfolg, sondern nur das Problem vergrößern, damit die Geschichten des Spaltens weitererzählt werden."
"Wir müssen uns entscheiden: Wollen wir gesellschaftlich etwas zum positiven verändern oder wollen wir uns Geschichten vom Scheitern erzählen?"
Auch der letzte Tag bot spannende Sessions. Erstaunlich war das nicht nachlassende Engagement der Teilnehmer, die einzelnen Veranstaltungen waren bis zum Schluss sehr gut besucht.
Mein Fazit: Abseits des Mottos "Cash" (das bei mir nicht richtig gezündet hat) gab es viele gute Themen, mit inspirierenden Ansätzen und Gedanken, die mich sicher noch eine Weile beschäftigen werden. Viel Luft nach oben war bei zahlreichen Vorträgen aus handwerklicher Sicht zu beobachten, da hätte ich ein anderes Niveau erwartet.
Toll war es, so viele Menschen aus unterschiedlichen Bezügen zu zu treffen, die Stimmung war gut, alle waren offen und kommunikativ. Organisatorisch lief alles reibungsfrei und bestens, aus meiner Sicht gab es nix zu mäkeln. Obwohl wir Badehosen dabei haben, hat es nicht geklappt, im Badeschiff schwimmen zu gehen. Und: Während bei anderen (insbesondere IT) Konferenzen auf dem Podium überwiegend Männern vortragen, kommt die re:publica auf eine Sprecherinnen-Quote von über 50%. Nicht schlecht.
Ob ich im nächsten Jahr wieder dabei bin? Aus heutiger Sicht ein klares "ja".
Nachtrag 1: Sieht man von dem kleinen Missgeschick ab, dass die Servicekraft drei Tassen sehr warmen Kaffee über mich und meinen Sitzplatz vergossen hat, war die Fahrt mit der Bahn zurück nach Kassel übrigens gut, sprich pünktlich.
Nachtrag 2: Fürs Protokoll: Während der re:publica habe ich für 18 E-Scooter Fahrten in Berlin insgesamt 53,08 Euro ausgegeben.
Nachtrag 3: Da denkt man sich "schau an, was die Leute so alles verlieren" und entdeckt auf einem der Fotos auf der Lost & Found Seite seine verloren geglaubte Fuji Objektivkappe.